VIII. Kapitel

Der Phönix

"Besonders seit dem letzten Weltkrieg haben wir hart daran gearbeitet, die verschiedenen sozialen Organisationen im ganzen Lande zu infiltrieren und ihre Arbeitsweise und die von ihnen vertretenen Ansichten zeigen deutlich, wie stark sie die Prinzipien, die von dieser Vereinigung und von anderen in der Vergangenheit verfochten wurden, absorbiert und zu einem Teil ihres Operationsplanes gemacht haben. Das ist so, wie es sein sollte und obwohl wir daraus Mut schöpfen können, müssen wir doch feststellen, dass noch eine Menge Arbeit auf diesem Gebiet zu tun ist. In ähnlicher Weise haben wir einen nützlichen Angriff auf solche Berufe unternommen. Die beiden einfachsten sind natürlich der Lehrerberuf und die Kirche: die beiden kompliziertesten sind das Gesetz und die Medizin... Wenn wir die beruflichen und sozialen Aktivitäten anderer Leute infiltrieren sollen, glaube ich, dass wir die Totalitären nachahmen und so etwas wie eine "fünfte Kolonne - Aktivität" organisieren müssen".

John Rawlings Rees

    Ansprache auf der Jahrestagung des National Council for Mental Hygiene (Nationalrat für Psychische Hygiene) am 18. Juni 1940.
    (Übersetzung des Verfassers)

Während des Krieges wurde der Name Eugenik immer stärker mit den Nazis assoziiert. Als logische Konsequenz begann man nach dem Krieg mit der Prozedur des "Reinwaschens". Der erste Schritt zu diesem Zweck, war die erneute Konstituierung der verschiedenen Nationalräte für Psychische Hygiene, von denen als erste die British National Association for Mental Hygiene wieder gegründet wurde. Ehe wir uns damit genauer befassen, hier noch einige verschiedene Aspekte des geschichtlichen Hintergrundes.

Ein gewisser Montagu Norman war lange Jahre Präsident der Bank of England. Er und seine rechte Hand, Otto Niemeyer, (von deutscher Abstammung), hatten beharrlich die Wiederaufrüstung Deutschlands unterstützt, Deutschland Kredite gewährt und die Finanzämter der Stadt London dazu ermutigt, dasselbe zu tun. Norman förderte und finanzierte Deutschland bis zur Kriegserklärung.

Als im September 1938 die deutschen Truppen in die Tschechoslowakei einmarschierten, erhob Deutschland den Anspruch auf tschechische Besitztümer. Die Deutschen beanspruchten durch die Bank für Internationalen Ausgleich, in der Norman den Posten eines Direktors innehielt, die Freisetzung des tschechischen Goldes, welches in der Bank of England lag.

Der daraufhin fabrizierte Unsinn hinterlässt einen jeden in totaler Verwirrung, aber, das Ergebnis war, dass tschechisches Gold im Wert von 6 Millionen Pfund Sterling, von Norman freigegeben, Hitlers Regierung übertragen wurde.

Vor dem Krieg nahm Norman an der Taufe des Sohnes seines Waffenbruders, Dr. Hjalmar Schacht, Finanzminister und Präsident der Reichsbank, teil. Im Juli 1942 verdächtigte man ihn, Schacht während des Krieges in Deutschland besucht zu haben. Dieser angebliche Besuch wurde ständig mit der Begründung verleugnet, Schacht habe sich wegen Differenzen mit Hitler in einem KZ befunden und, es sei ja wohl ganz unmöglich, dass Norman ihn dort besucht habe. Die Dokumente der Nürnberger Prozesse lassen recht deutlich erkennen, dass Schacht erst 1944 - mehr als zwei Jahre nach diesem vermutlichen Besuch Normans - in das KZ geschickt wurde. Ob er nun Schacht besucht hatte oder nicht, bleibt ein Rätsel, aber, dass er Deutschland finanziell unterstützte, ist eine nachweisbare Tatsache.

Norman heiratete Priscilla Koch de Gooreynd (jetzt Lady Norman), die eine Anhängerin Evelyn Foxes war, einem jahrelangen Mitglied der Eugenics Society. Ihren eigenen Worten zufolge, war sie Evelyn Fox total ergeben. Priscilla Norman war seit den zwanziger Jahren in der Psychischen Hygiene aktiv.

In der Woche, in der der Krieg ausbrach, hatte Lord Feversham Empfehlungen herausgegeben, nach denen die Central Association for Mental Welfare (Zentraler Verband für Psychische Fürsorge), der National Council for Mental Hygiene (Nationalrat für Psychische Hygiene) und die Mental After Care Association (Verband für Psychische Nachbehandlung) zu einem Verband verschmelzen sollten.

Während des Krieges wurde unter dem Vorsitz von Lady Norman eine Provisional Association for Mental Health (Provisorischer Verband für Psychische Gesundheit) gegründet.

Zum Ende des Krieges hin widmete sich Montagu und Priscilla Norman ganzen Herzens der Etablierung einer solchen Vereinigung, wie sie Lord Feversham vorgeschlagen hatte, in der die verwandten Organisationen verschmolzen waren. Da sich Montagu 1944 in den Ruhestand hatte versetzen lassen, konnte er sich voll und ganz den Plänen und hinterlistigen Methoden seiner Frau hingeben.

Von Konferenzen auf Thorpe Lodge, dem Besitz und Heim der Normans, ausgehend, wurde die National Association for Mental Health - NAMH - (Nationaler Verband für Psychische Gesundheit) zur Wirklichkeit und zum Gerüst für ähnliche Veränderungen, die in der übrigen Welt stattfinden sollten.

Otto Niemeyer wurde zum Schatzmeister der NAMH ernannt und dann begann die nächste Phase.

Aufgrund der Einladung der NAMH hielt das International Committee for Mental Hygiene (Internationales Komitee für Psychische Hygiene) einen Kongress im Gesundheitsministerium in London ab, wo es sich unter dem Namen World Federation for Mental Health - WFMH - (Weltweite Föderation für Psychische Gesundheit) formell etablierte.

Die WFMH wurde für viele Länder der Welt zum Koordinator der nationalen Gruppen für psychische Gesundheit und psychischer Hygiene. Der Zeremonie der Umtaufung des International Committee for Mental Hygiene in die WFMH, schloss auch einen Richtungswechsel der Aktivitäten mit ein. Auf dieser Tagung, zu der die NAMH eingeladen hatte, wird schon hier das starke Interesse der NAMH an der WFMH deutlich sichtbar. Es gelang der NAMH auch in der weiteren Geschichte, die Aktivitäten der WFMH zu beeinflussen.

Lady Norman wurde in den Vorstand der WFMH aufgenommen und mit Otto Niemeyers Nichte, Mary Appleby, als Generalsekretärin der britischen NAMH, war die Kommandolinie vollständig. Ihre früheren Erfahrungen in der deutschen Abteilung des britischen Geheimdienstes kamen Miss Appleby sehr zugute.

Der erste gewählte Präsident der WFMH war Dr. John Rawlings Rees, ein britischer Psychiater, den ich am Anfang dieses Kapitels zitierte. Seine Ansprache enthält die vollen Einzelheiten eines Planes, nachdem jeder psychische Hygieniker ähnlich einem Geldverleiher operiert, indem er private Individuen ständig mit Propaganda füttert, ohne als wahren Urheber die Bewegung der Psychischen Hygiene zu nennen. Er fordert, dass Propaganda ständig eingetrichtert werden müsse und dass die folgenden Organe unter Druck gesetzt werden sollten: Universitäten, schulische Einrichtungen, Medizin, Presse, Parlament, Zeitschriften und Zeitungen, literarische Persönlichkeiten, Filmproduzenten, Studenten der Medizin, Beamte im öffentlichen Dienst und Gewerkschaftsführer, um die Ziele der Psychischen Hygiene zu erreichen, ohne die Psychische Hygiene namentlich zu nennen.

Als Rees 1948 zum Vorsitzenden der WFMH gewählt wurde, nahm er das Amt in der neugegründeten, erhabenen Organisation, an. Die offizielle Einweihung der WFMH fand dann auf dem dritten Internationalen Kongress für Psychische Gesundheit statt.

Vizepräsident dieses Kongresses war Dr. Carl Jung, den Dr. Conti als die Verkörperung der deutschen Psychiatrie beschrieben hatte. Er war Mitherausgeber der Zeitschrift für Psychotherapie, zusammen mit Dr. M. H. Goering, Reichsmarschall Hermann Goerings Vetter. Es existieren definitive Beweise, dass Dr. M.H. Goering von den Euthanasiemorden volle Kenntnis hatte. Einer der deutschen Delegierten auf dem Kongress von 1948 war Dr. Friedrich Mauz, Professor für Psychiatrie an der Universität Königsberg. Er verleugnete seine Verbindung zum Euthanasie-Programm, ohne es zu verurteilen, indem er äußerte, dass eine Einladung zu einer Euthanasie-Konferenz noch kein überzeugender Beweis Für seine Mitschuld an diesen Aktivitäten sei.

Dr. Adolf Wahlmann, ein bekannter Psychiater in der europäischen Liga für Psychische Hygiene, hätte auch teilgenommen, wenn er sich zu jenem Zeitpunkt nicht schon im Gefängnis befunden hätte und zwar wegen des Mordes an polnischen und anderen Arbeitern während seiner Assistenzzeit (1942-1945) in Hadamar, das sich schon durch die vorhergehenden Morde von allen dorthin gesandten "Patienten" entledigt hatte. Wie bereits erwähnt, trainierte Hadamar einige der befehlshabenden Offiziere auf speziellem Gebiet von T4. Unter ihnen befand sich ein Mann namens Gomerski, der an den Massenmorden in Treblinka und Sobibor beteiligt war - und zwar mit einer solchen Geschicklichkeit, die wiederum das Ergebnis seines Trainings war-dass er den Spitznamen "Doktor " erhielt. Dank der Propaganda und der sozialen Erziehung durch die Vertreter der Eugenik und Psychischen Gesundheit, wurde das Töten von Geisteskranken nie als eine furchtbar ernste Angelegenheit betrachtet und Wahlmann, ein Massenmörder, wurde 1954 wieder auf freien Fuß gesetzt.

Dr. Paul Nietsche hätte ebenfalls an diesem Kongress teilgenommen, da er ein führendes Mitglied in der Psychischen Hygiene war, wäre er nicht bereits 1947 für die Massenmorde an Geisteskranken hingerichtet worden.

Innerhalb kurzer Zeit versammelten sich die Mitglieder der alten Truppe in der WFMH.

Werner Villiniger avancierte nach dem Krieg zu einem weltbekannten Psychiater. Seine speziellen Fähigkeiten schlossen Jugendkriminalität, Kindesentführung und Gruppentherapie mit ein. Er wurde Professor für Psychiatrie an der Universität Marburg und ein bedeutendes Mitglied der WFMH. Unter anderem nahm er auch an der Konferenz im Weissen Haus über Kinder und Jugendliche teil. Auf der Konferenz der WFMH über Gesundheit und menschliche Beziehungen, die 1951 in Hiddesen bei Detmold stattfand, hatte er, zusammen mit Rees, den Vorsitz. 1952 war er Mitglied des Ausschusses der WFMH für Erziehung der Öffentlichkeit bei der Jahrestagung in Brüssel. Dr. Doris Odlum, ehemaliges Mitglied der Eugenics Society, war Vorsitzende und Miss Appleby war Sekretärin des Ausschusses.

1961 wurde Villinger von bundesdeutschen Behörden gestellt und nach drei den Limburger Prozessen vorausgehenden Verhören, stürzte er sich - wie ich schon vorher berichtete - in der Nähe von Innsbruck von einem Berg hinab in den Tod. Sein Freund und Verfasser seines Nachrufs, Dr. Erhard, war ebenfalls aktives Mitglied der WFMH.

In dem Buch "Contemporary European Psychiatry" (Europäische Psychiatrie der Gegenwart), einem Überblick über die verschiedenen Praktiken in Europa, das 1961 in den Vereinigten Staaten und in England veröffentlicht wurde, behauptet der österreichische Psychiater, Dr. Hans Hoff, in seinem Kapitel über Deutschland und Österreich, dass die Sterilisation eines Geisteskranken so lange ein wissenschaftliches Verfahren sei, wie ein Psychiater als Ratgeber in einem eugenischen Prozess anwesend sei.

Wie Erhard, so lobt auch er Villingers Werk. Hoff zählte zu den aktiven Förderern der WFMH und übernahm 1959 schließlich die Präsidentschaft.

Kurz nach Erhards Reinwaschen des Selbstmordes Villingers, unternahm Hoff einen noch trickreicheren Versuch der Purifikation und zwar mit seinem Vorwort zu Erhards Buch "Euthanasie und Vernichtung 'lebensunwerten' Lebens'', dem er seine volle Zustimmung gibt. Beide stiften grundlegende Verwirrung, indem sie behaupten, dass die Frage der Euthanasie immer noch eine medizinische und moralische sei. Erhard wurde 1968 in den Vorstand der WFMH gewählt.

Das Buch erhielt von der American Psychiatric Association (Amerikanischer Verband der Psychiater) eine positive Kritik. Außerdem rühmte Erhard Dr. Max de Crinis als einen "mutigen Arzt voller Tatkraft" und spricht von den relativ wenigen Geisteskranken, die getötet wurden. De Crinis war natürlich einer der T4-Ratgeber. Sein ehemaliger Assistent, Dr. Müller-Hegemann, blieb nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges hinter dem Eisernen Vorhang. Aber auch eine solche entmutigende Situation konnte den Drang nach vorne nicht aufhalten: 1969 wurde Müller-Hegemann in den Vorstand der WFMH gewählt.

Die Anhänger der eugenischen Bewegung aus aller Welt, die die Massenmorde moralisch unterstützt hatten, strömten in einer alarmierend hohen Anzahl in die WFMH und deren Mitgliedsvereinigungen und die Eugeniker von gestern wurden zu den psychischen Gesundheitlern von heute.

Einige behielten ihre Mitgliedskarte der Eugenics Society, andere ließen sie fallen - allerdings, nicht ihre Ideale. Wiederum andere - um fair zu sein -müssen ihren Irrtum eingesehen haben und verschwanden von der Bildfläche, aber hier handelte es sich lediglich um einen kleinen Prozentsatz.

In Großbritannien waren die eugenisch orientierten Retter, die zu aktiven Förderern der psychischen Gesundheit wurden, folgende:

    Dr. Doris Odlum; Dr. E. Slater; Sir Aubrey Lewis; Dr. Lancelot Hogben; Miss Robina Addis; Lord und Lady Adrian; Lord Brain; Sir Russel Brain; Prof. C. Fraser Brockington; Dr. Felix W Brosn; Rt. Hon. Sir John Brunner; Prof. Cyril Burt; Cmdr. und Mrs. B.R. Darwin; Lady Darwin; Prof. H. J. Eysenck; Earl of Feversham; Miss Evelyn Fox; Dame Katherine Furse; The Earl of Iveagh; Dr. M.F. Martin; Dr. T.A. Murno; Lady Petrie; Dr. R.E. Pilkington; Kenneth Robinson; The Hon. Lord Justice Scott; Mrs. H.M. Strickland; Prof. J.M.Tanner; Prof. Sir G.H. Thompson; Prof. R. M. Titmuss; Dr.J. Tizard; Dr. A.F. Tredgold; Dr. R.F. Tredgold; Dr. Isabel G.H. Wilson; Prof. R.C. Wolfinden; Dr. T.L. Pilkington.

In der BRD:

    Dr. Werner Villinger (T4-Berater); Dr. Carl Jung; Dr. Werner Heyde (T4-Berater); Dr. Erhard (Villingers Chefassistent).

In der DDR:

    Müller-Hegemann (De Crinis Assistent)

Der "Deutsche Verband für psychische Hygiene" war jedoch aufgelöst, seine Mitglieder zerstreut und seine Berichte unvollendet hinterlassen worden. Bis zum heutigen Zeitpunkt wurde kein neuer deutscher Verband auf nationaler Ebene gegründet.

Villinger hatte einen Versuch unternommen, die Bewegung für Psychische Hygiene in einer Gruppe wieder zu versammeln, doch die Mörder waren nicht willens, sich in einem deutschen Verband zusammenzufinden, wo sie leicht als der Krebs in der Gesellschaft isoliert werden konnten. Statt dessen zogen sie die Maske einer Vereinigung (die WFMH) vor, von der sie wie früher, ähnliche Angriffe auf jedes Land der Welt abzielen konnten. Ihre Namen lassen sich heute noch unter Professoren für Psychiatrie an den Universitäten, unter Mitarbeitern in wissenschaftlichen Instituten (Forschungsanstalten) und unter den Mitgliedern der professionellen Verbände (Berufsverbände) finden.

In Österreich:

    Professor Hans Hoff.

In Kanada:

    Dr. Karl Stern (der in Deutschland unter Ernst Rüdin studiert hatte).

In Dänemark:

    Dr. Georg K. Sturup; Dr. Paul Bonnevie; Dr. Paul Reiter; Dr. Erick Stromgrey; Dr. Einar Gurt-Jourgsusen; Dr. August Wimmer; Dr. Kurt Fremming; Dr. Jens Chr. Smidt; Dr. Tage Kemp; Dr. Max Schmidt; Dr. G.E. Schroder.

In Norwegen:

    Dr. Jan Mohr; Dr. J. Schutz-Larsen.

In den USA:

    Walter C. Alvanez.

In jedem dieser Länder und auch in anderen Ländern, existiert ein nationaler Verband für psychische Gesundheit oder eine äquivalente Gruppe, die in die Gemeinde der WFMH rekrutiert wurde.

In Dänemark schrieb Louis Grandjean, der fünfeinhalb Jahre lang der Direktor der Landesforenigen für Mental Hygiene war, 1954 sein Buch "Das kleine Milieu", eine Studie der Familienerblichkeit. Er rühmt Hermann Lundborg und Soren Hansen, beide berüchtigte Vizepräsidenten der "International Federation of Eugenic Organizations".

Sturup', von der dänischen "Landesforenigen", hatte ebenfalls eine interessante Karriere: sofort nach dem Krieg begann er mit einer psychiatrischen Studie über Dänen, die mit den Nazis zusammengearbeitet hatten. Die Bereiche und Ergebnisse dieser Studie wurden aufgrund Sturups ausdrücklichem Verlangen für geheim erklärt, woraus wiederum resultiert, dass es niemandem erlaubt ist, diese Ergebnisse der Allgemeinheit zugänglich zu machen, damit keiner feststellen kann, wer Nazi-Kollaborateur war und was mit ihnen geschah, ohne dass eine Untersuchung begonnen würde.

1960 wurde Eggert Petersen, ehemals in der Abteilung für psychologische Kriegsführung im dänischen Militärgeheimdienst tätig, zum neuen Direktor der dänischen Landsforenigen für Mental Hygiene ernannt.

Dies mag nicht signifikant sein, doch die Ähnlichkeit mit der britischen NAMH ist erstaunlich.

Die Berufsverbände der Mediziner und Psychiater wurden nicht unmittelbar rekrutiert, da im Laufe der Jahre viele der führenden Männer aus eben diesen Berufsverbänden im Vorstand der WFMH saßen. Auf diese Weise wurden die American Psychiatric Association of Neurologists and Psychiatrists, die Gesellschaft für Psychiatrie und Nervenheilkunde (Marburg),das Australien and New Zealand College of Psychiatrists, die Canadian Psychiatric Association und viele, viele anderen beeinflusst. Viele dieser Verbände sind in der Zwischenzeit der WFMH und ihren angegliederten Verbänden beigetreten. Nur wenige Berufsverbände der psychischen Wissenschaften bleiben übrig, die nicht dem allgemeinen hypnotischen Befehl "Töte" unterlegen sind.

Der Einfluss einer gewaltigen professionalen Körperschaft konnte nicht durch den bloßen Tod einer viertel Million Geisteskranker und anderer Patienten und mindestens einer Million Juden in den T4 - Vernichtungslagern ausgeschaltet, sondern nur aufgehalten werden: die Reihen formierten sich wieder, für den nächsten sozialen Angriff, der dieses Mal vielleicht nicht unter dem Deckmantel des Krieges, sondern der Nächstenliebe ausgetragen wird. Lord Adrian, Mitglied der Eugenics Society, der British NAMH und Mitglied der Voluntary Euthanasie Society (Gesellschaft für freiwillige Euthanasie), drückte 1956 in einer Rede diese Nächstenliebe folgendermaßen aus: 'Vorsorgende Gesundheitsdienste sind dazu verpflichtet, in die individuelle Freiheit einzugreifen und falls sie auf psychische sowie auf physische Gesundheit abzielen, müssen sie auch darauf vorbereitet sein, Mütter von Kindern zu trennen und das und das Leben solcher Leute zu überwachen, die lieber allein gelassen sein möchten".

(Übersetzung des Verfassers)#

 

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