William Branton Robertson wurde am 2. Dezember 1936 in Georgia, U.S.A, geboren. Er starb am 12. Mai 1991 in der Schweiz. Der Nachruf wurde kurz nach seinem Tod verfasst und 2023 noch einmal überarbeitet.
Seine Kindheit und Jugend verbrachte er überwiegend in New Orleans. Dort ging er aufs College. Danach hat er Ingenieurwesen studiert und einige Jahre in diesem Beruf gearbeitet.
Zu der Zeit nahm auch sein Interesse an der Weltpolitik Gestalt an. Anfang der 60er Jahre hat Bill als Ingenieur am Bau von „Minuteman“-Raketensilos und anderen geheimen Regierungsprojekten mitgearbeitet. Er erkannte mehr und mehr, dass dies in keinster Weise dazu beitrug, die Probleme der Welt zu lösen.
1962 lernte Bill Scientology kennen. Er hörte seine ersten Vorträge von L. Ron Hubbard. Das hat seinen Wissensdurst entfachte und er wollte unbedingt mehr davon.
Bei der erstmöglichen Gelegenheit verschaffte sich Bill eine Koje auf einem Frachter nach England, wo er sich der damals dort ansässigen Hauptbewegung von Scientology anschließen wollte.
1965 schrieb sich als ein Student für den Saint Hill Special Briefing-Kurs ein. Er war von der Sache so begeistert, dass er ihr vom ersten Tag an all seine Energie widmete.
Kurz nach seiner Ankunft in St. Hill traf er L. Ron Hubbard zum ersten Mal. Bill und einige andere Studenten hatten sich in die Kapelle geschlichen, um dort eine spontane Gitarren-Jam-Session zu halten. Ron hörte es, kam herein und machte mit. Er lieh sich eine Gitarre aus und brachte ihnen aus seiner Erinnerung eine Reihe verwegener Piratenliedern von der Gesamtzeitspur bei. Erst später erkannten die neuen Studenten zu ihrer Verwunderung, dass sie dem Gründer von Scientology begegnet waren.
Bill verpflichtete sich bald als Mitarbeiter und übernahm die Zuständigkeit für die Ländereien. Nachdem er seinen Class VII-Kurs abgeschlossen hatte Zeit arbeitete Bill als Auditor. Später, Anfang 1967, gehörte er zu den ersten, die bei der neugegründeten Sea Organisation mitmachten. Er wurde Chefingenieur auf dem ersten Schiff, der „Enchanter“, übte aber in der Folgezeit auch verschiedene andere Funktionen aus. Die Sea-Org Flotte wuchs später auf drei Schiffe.
Über viele Jahre hatte Bill die Funktion des Kapitäns auf dem Sea Org Flaggschiff „Apollo“ inne. Hubbard zeichnete ihn mit dem Rang eines Kapitäns aus, eine Auszeichnung, die er ansonsten nur noch seiner Ehefrau Mary Sue zuteilwerden ließ. Seit der Zeit war Bill nur noch als „Captain Bill“ bekannt. Die Sea Org bot viele Abenteuer bei denen Bill meist mittendrin war.
Hubbard war von Bills Qualitäten als Missionar sehr beeindruckt. Angesichts einer schier ausweglosen Situation oder Aufgabe, bei der alle Wetten dagegenstanden, zählte Bill immer zu einem der ersten seiner Wahl, wenn er jemanden entsenden musste, um dieses Problem zu lösen. Daher hat Bill erfolgreich eine eindrucksvolle Anzahl an Missionen in vielen verschiedenen Gegenden ausgeführt. Er hat in den meisten der derzeitig großen Organisationen als Kommandierender Offizier gearbeitet. Es steht außer Frage, dass er in sehr hohem Maße dazu beigetragen hat, die Sache immer wieder voranzutreiben.
Captain Bill war ein Mensch, der ungeachtet einer möglichen Opposition, einfach loslegte. Natürlich ging das nicht immer reibungslos, und häufig hatte er am Schluss einigen Leuten auf die Zehen getreten. Doch wenn es darum ging, einen Job zu erledigen, hat er sich sehr viel Respekt verdient. Hubbard verlieh ihm den Titel des „Kha-Khan“, was bedeutet, dass man zehnmal die Todesstrafe vergeben bekommt. In der Kirche war das gleichbedeutend mit der Erklärung zum SP (einer unterdrückerischen Person). Bill hat im Verlauf seiner Sea Org-Karriere mehrere dieser „Leben“ eingetauscht.
Nachdem Hubbard 1981 verschwand und keinen Kontakt mehr mit der Organisation hatte, beschloss Bill herauszufinden, was in der Kirche falsch lief. Seiner Theorie nach war sie infiltriert und von Agenten der Regierung übernommen. Er ging dem nach und fand eine ganze Menge an Informationen, die das erhärtet haben. Er publizierte seine Erkenntnisse in den entsprechenden „Sektor Operations Bulletins„; dabei griff er auch auf unveröffentlichtes Material von Hubbard, über die politische Situation in der Galaxis und das Bestehen einer planetenfremden, destruktiven Gruppe zurück, die als Markabianer bekannt sind.
Bill und einige seiner derzeit engsten Mitarbeiter ernannten sich selbst zu Mitgliedern der Galaktischen Patrouille, einer Gesamtzeitspur-Organisation, die, so sagt man, das Vorbild für die Sea Org war, die dem Zusammenbruch der Kirche entgegenwirken sollte.
Kaum war das Unterfangen begonnen, wurden sämtliche Betroffenen von den neuen Anführern der Kirche offiziell für „unterdrückerisch“ erklärt. Die pauschale Großsäuberungsaktion, mit der die Kirche ihre Spitzenmitglieder verlor, erfolgte bald danach im Jahr 1982.
Bill hat nicht lange gezögert und rief neue Aktivitäten im Feld der „Unabhängigen“ ins Leben. Er zog nach Europa und gründete ein OT-Komitee, um die Unabhängigen in viertdynamische Projekte einzubinden. Ab 1985 begann er, sich wieder auf die Technologie von Scientology zu konzentrieren. Er formte ein Netzwerk von Gruppen, die allgemein als „Ron’s Org“ bekannt sind. Heute gibt es in diesem Netzwerk 15-20 Zentren in ganz Europa, der zum gegenwärtigen Zeitpunkt größten unabhängigen Lieferorganisation.
Mit Ausbildung und Aufbau von Lieferungseinheiten und der Bereitstellung technischer Unterlagen hat Bill sehr viel dazu beigetragen, ein solides, unabhängiges Feld in Europa zu etablieren. Er hat eine eindrucksvolle Reihe von fortgeschrittenen Stufen entwickelt, die eine Fortsetzung der zuvor vorhandenen Brücke darstellen. Eine große Menge an schriftlichen Unterlagen, Tonbändern und Videos ergänzen jetzt die bestehende Sammlung der Technologie. Dazu gehören die Sektor 9 und Teegeeack-Bücher sowie eine Reihe von Vorträgen und Seminaren, die sowohl grundlegende Technologie als auch Themen wie Telepathie und UFOs behandeln.
Musik ist für Bill immer sehr wichtig gewesen. In den letzten Jahren hat er 19 Alben verschiedenartiger, computergenerierter Musik produziert. Seine beliebtesten Kompositionen sind von Themen inspiriert, die er sich aus früheren Zivilisationen auf diesem und anderen Planeten zurückgerufen hat.
Bill hat an verschiedenen Orten in ganz Europa gelebt, darunter Deutschland, Spanien und der Schweiz. Sein Kommunikator und seine Lebensgefährtin in den letzten 7 Jahren ist Maria (Spencer) Maloney gewesen, ebenfalls ein altgedienter Veteran der Sea Org. Maria wird fortfahren, seine Materialien auch zukünftig zu verbreiten (Anmerkung: Maria ist am 29. September 2023 verstorben).
Ich denke, Freunde wie Feinde werden anerkennen, dass wir einen entscheidenden Spieler verloren haben. Ein Geist mit größerer Hingabe wird schwer zu finden sein.
Bon Voyage, Bill, und Auf Wiedersehen bei den Sternen!